Der Filmemacher Heinrich Breloer will sich nach dem Nobelpreisträger Thomas Mann nun dem zweiten Jahrhundert-Literaten widmen: Leben und Werk des Dramatikers Bertolt Brecht sind das Thema seines neuen Dokudramas (Drehbuch und Regie: Heinrich Breloer). Der Drehstart für die Koproduktion von ARD und Bavaria Fernsehproduktion (Produzentin: Corinna Eich) ist für Mai 2017 geplant. Der WDR-Rundfunkrat hatte dem Projekt am Montag, 19. Dezember, zugestimmt.
Bereits seit fünf Jahren laufen die Recherchen für den neuen Zweiteiler. So traf Breloer, der das Film-Genre Doku-Drama maßgeblich geprägt hat, viele Zeitzeugen Brechts. Über 40 Jahre wird das Leben des bis heute meistgespielten deutschen Dramatikers des 20. Jahrhunderts erzählt. Der Dichter und sein Werk überlebten zwei Weltkriege, zwei Diktaturen und vier politische Systeme allein in Deutschland. Im Exil wechselte er nach eigenen Worten „die Länder öfter als die Hemden".
Burghart Klaußner und Adele Neuhauser stellen Bertolt Brecht und seine Ehefrau und häufige Hauptdarstellerin Helene Weigel dar. Kameramann ist Gernot Roll, Set Designer ist Christoph Kanter. Die Dreharbeiten mit Heinrich Breloer sollen ab Mai 2017 in Prag und Umgebung stattfinden.
Heinrich Breloer hat mit der von ihm entwickelten so genannten „offenen Form" Fernsehgeschichte geschrieben. Seine großen Mehrteiler wie „Todesspiel", „Die Manns - Ein Jahrhundertroman", „Speer und Er" und sein später Kinofilm „Buddenbrooks" wurden von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen. Vielfach mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis und zahlreichen anderen Preisen ausgezeichnet, erhielt er 2002 für „Die Manns" den „Emmy".
„Brecht" wird unter der Federführung des WDR (Redaktion Dr. Barbara Buhl) mit den ARD-Partnern BR (Dr. Cornelia Ackers), SWR (Sandra Dujmovic), NDR (Christian Granderath) sowie Arte (Dr. Andreas Schreitmüller) produziert von der Bavaria Fernsehproduktion (Corinna Eich) in Koproduktion mit der Bavaria Filmproduktion Köln, SATEL Film und Mia Film. Die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen fördert das zweiteilige Dokudrama. Der Sendetermin im Ersten steht noch nicht fest.