Die Himmelsleiter – Sehnsucht nach morgen
Köln 1947, die Rheinmetropole ist komplett zerstört. Der Tausend-Bomber Angriff hat die Stadt zu einem Trümmerfeld gemacht. Nichts steht mehr. Für die Menschen bedeutet das Ende des Krieges noch lange nicht das Ende des Überlebenskampfes. Im Gegenteil, der Winter 1946/47 ist der härteste des Jahrhunderts und die Zuteilung lautet: nur drei Kohle-Briketts pro Tag. Schmuggeln, stehlen, Schwarzmarkt: „In schlechten Zeiten ist dies alles erlaubt“ sagt Kardinal Frings. „Fringsen“ ist von nun an Überlebensstrategie. Aber auch der Karneval, den die Kölner vorsichtig wieder entdecken, bietet eine kurze Auszeit von der täglichen Not. Hungrig, geschlagen und müde wollen sich die Menschen nicht einfach der Verzweiflung überlassen. Eine von ihnen ist Anna Roth.
Die dreifache Mutter (Christiane Paul) ist verheiratet mit dem litauischen Juden Adam Roth. Sie wartet auf seine Rückkehr, ohne zu wissen, ob er noch lebt. Gleichzeitig sucht sie Halt, den sie möglicherweise in der Beziehung zum Bauern Josef Halfen (Henning Baum) findet. Eines aber ist sicher: Die braune Gesinnung, sie lebt nach wie vor: Armin Zettler (Axel Prahl). Als rheinischer NSDAP-Vize, hielt er eine zeitlang seine nur scheinbar schützende Hand über die Familie Roth, um sie am Ende dann doch zu verraten. Mit Kriegsende bricht die Hakenkreuz-Welt Zettlers zusammen. Aber dank guter Beziehungen zu den Siegermächten ist er auf dem besten Wege, sich seinen Platz an der Sonne zurückzuholen. Der drohende Entnazifizierungsprozess ist ihm nur aus einem Grund lästig: Er steht seiner Gier nach mehr Geld und Einfluss im Wege. Zettler hat vor allem auf eines abgesehen: auf Annas Haus, das sie nicht bereit ist, herzugeben...